Eichstätt und die Illuminati

Leon Krafczyk und Mykola Vytivskyi

Illuminaten im Altmühltal?

Der Begriff der Illuminaten sollte den meisten wohl aus Dan Browns Roman „Illuminati“ bekannt sein. Aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet das „die Erleuchteten“. Heute verbinden viele Verschwörungstheorien die Illuminaten mit einer „neuen Weltordnung“ und sehen in ihnen die „Strippenzieher“ des Weltgeschehens. Dass der Geheimbund der Illuminaten aber ursprünglich aus Ingolstadt bzw. Eichstätt kommt, wissen die wenigsten. Die Aufklärung, die sich der Bund mit seiner Gründung 1776 auf die Fahne schrieb, war ein besonderes Anliegen seines Gründers Adam Weishaupt. Der Ingolstädter Professor gilt als Urvater der Geheimverbindung und kam schon bald nach Eichstätt. Von Altmühltal aus verbreitete sich dann diese aufklärerische Bewegung immer weiter über Deutschland und später auch Europa. Wie genau das aussah, erfahrt Ihr in unsere Folge.

Ingolstädter Museum, Raum 21 – 03:45
Gespräch mit Manfred Bauer, Stadtführer in Eichstätt – 11:15
Schlösslbrücke, Cobenzl-Schlösschen, Cobenzl-Loch – 22:20
Mortuarium im Eichstätter Dom, Grabstein von Ludwig Graf Cobenzl – 27:20
Gespräch mit Domdekan Dr. Stefan Killermann
32:15

Eichstätter Spurenjäger

Wir, Mykola (links) und Leon (rechts), sind den Spuren, die wir in der Literatur und im Ingolstädter Stadtmuseum fanden, gefolgt und haben mit Experten über die Illuminaten in Eichstätt gesprochen. Von ihnen wollten wir erfahren: Wo genau sieht man die Illuminatenspuren in Eichstätt noch? Gibt es die Illuminaten auch heute und waren bzw. sind sie tatsächlich so gefährlich, wie es oft heißt?

Cobenzl-Schlösschen

Cobenzl-Loch

Zu Gast sind:

Relikte des Ordens

Eichstätt, 18. Jhd.: Hofgarten / Cobenzl-Schlösschen / „Garten der Begegnung“. Quelle: Effner-Prospekt, in: Sammlung des Architekturmuseums der TU München, online unter: http://mediatum.ub.tum.de?id=974987.
Eichstätt, 2020: Hofgarten / Cobenzl-Schlösschen / „Garten der Begegnung“

Heute lassen nur noch wenige Orte und Relikte auf die Existenz der „Erleuchteten“ schließen. Einen zentralen Platz für die Illuminaten-Geschichte stellt aber das Cobenzl-Schlößchen an der Eichstätter B13 samt seinem ehemaligen Terassengarten dar. Hier feierten die Illuminaten gemeinsam und weihten neue Mitglieder in einer sagenumwogenen Höhle ein. Wir haben für Euch das Schloss und seinen Garten besucht, haben die Augen nach weiteren Relikten offen gehalten und sind auf spannende Ergebnisse gestoßen.

  • Cobenzl-Loch im "Garten der Begegnung" (neben dem Cobenzl-Schlösschen)

Auch den Grabstein mit dem Wappen des berühmtesten Illuminaten aus Eichstätt, Ludwig Graf von Cobenzl, kann man bis heute im Mortuarium des Eichstätter Doms finden. Aber die Suche nach illuminatischen Symbolen führt sogar bis in die heutigen Gemächer des Bischofs.

  • Eingang in das Mortuarium des Eichstätter Doms, Pater-Philipp-Jeningen-Platz

Dankeschön!

Ein besonderer Dank an unsere Experten Manfred Bauer und Dr. Stefan Killermann, an Dr. Claudia Grund, das Stadtmuseum Museum Ingostadt, die uns während unserer Recherche sehr viel geholfen haben, sowie an unsere Dozenten Michael Graßl und Dr. Jonas Schützeneder, die uns dabei begleitet haben!


Quellen:

Lengenfelder, Bruno: Eichstätt. Ein aufklärerischer Geheimbund in der Bischofsstadt, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 88 (1988) 135-170, online unter: https://periodika.digitale-sammlungen.de/ingolstadt/Blatt_bsb00005426,00136.html [zuletzt eingesehen am 26.07.2020].
Neis, Carla / Portenlänger, Li / Schieweck-Mauk, Siegfried (Hgg.): Von seinem Freinde. Der verborgene Garten, Eichstätt 2011.
Pawlowski, Peggy: Der Beitrag Johann Adam Weishaupts zur Pädagogik des Illuminatismus. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor philosophiae (Dr. phil.). Vorgelegt dem Rat der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena 2004, online unter: https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00003064/Pawlowski.pdf [zuletzt eingesehen am 26.07.2020].

Fotos: Mykola Vytivskyi, Leon Krafczyk